Oft ist man zeitlich begrenzt und es bleibt nur eine Nacht
oder nur ein paar Stunden um ans Wasser zu kommen. Angeln ist und bleibt eine Glückssache,
doch man kann seinem Glück auf die Sprünge helfen und nicht alles dem Zufall
überlassen. So plante ich eine schnelle Nacht und wollte alles was in meiner
Macht steht erfüllen. Punkt 1: Der Spod, Punkt 2: Die Montage, Punkt 3: Das
Futter, Punkt 4: Die Köderpresentation
Ob der Fisch dann beißt oder nicht bleibt seine Entscheidung,
doch wenn diese Punkte sorgfältig erledigt sind, ist natürlich die Chance einen
zu landen sehr gut. Als Spod wählte ich den tiefen Bereich vom See, weicher
Boden, in der Nähe einer Muschelbank in knapp 5m Tiefe. Ich war der Meinung das
die Flachwasserzonen von den Fischen nur zum „Sonnen“ aufgesucht werden da die
Temperaturen ja schon sehr hoch waren! Nun gut das wäre getan... Bei der
Montage ist oft weniger mehr! Ummanteltes Vorfach 25lbs, ein Gamakatsu-Haken
der Größe 6, extrem spitz -mit dem „Klebeeffekt“- dank der Feilen von
Pinpoint-Hooks, eine ganz normale Haarmontage mit Safety-Clip.
Das Futter sollte bei Kurzsessions so attraktiv wie möglich
sein also entschied ich mich für einen bunten Mix: Tigernüsse, Hanf, Weizen,
Pellets und natürlich Boilies! Die Partikel waren schon wochenlang am Reifen;
die Boilies und Pellets gab ich am Abend davor dazu.
Welcher Boilie? Ganz klar: Balkan!! Extreme Löslichkeit im
warmen Wasser, dies erzielt eine enorm hohe Lockwirkung.
Durch die Partikel hat man aber einen entscheidenden
Nachteil: Brassen!!! Allerdings wo Brassen sind, sind die Karpfen meist nicht
weit. Zu guter Letzt die Köderpresentation: ganz klar eine Rute muss mit Balkan
ausgestattet werden, bestehend aus einem 20er Sinker und einem 20er Pop-Up. Die
zweite Rute habe ich mit einem einzelnem 24er High-Protein bestückt. Keinen
einziger High-Protein wurde gefüttert, nur ein einziger am Haar auf dem
Futterplatz. Dieser eine weiße High-Protein sticht nämlich heraus, während der
Balkan zum Rest passt. Alle Möglichkeiten also abgedeckt. Ruten liegen, alles fertig!!!
Knapp 30min vorbei und es ging schon los. Die erste Brasse war am Haken Naja,
da muss ich wohl durch, wie schon gesagt: der Nebeneffekt der Partikel. Aber wie
erwähnt, wo die Brassen sind, sind die Karpfen nicht weit. Fische sind ja
definitiv am Spod.
Rute wieder raus und nach ca.1h konnte der Balkan sein Können
erneut unter Beweis stellen. Und diesmal war es keine Brasse ;)
Super Drill und eine Kampfkraft vom Feinsten. Na also, der
Plan ging schon komplett auf und ein paar Stunden bis zum nächsten Morgen waren
auch noch. Kurz vorm Schlafen hat der Balkan dann wieder etwas auf Lager für mich!
Nächster Run, nächster Spiegler, wieder von ordentlichem Format.
Wahnsinn, das Futter wurde super angenommen, der Spod war produktiv
und die Montage arbeitete 1a. Perfekt!!
Noch etwas nachfüttern, Rute wieder perfekt ausbringen und
erneut warten, Zeit war ja noch vorhanden. Bislang wollten die Fische den
Balkan lieber, doch keine 5min nach dem alles wieder an Ort und Stelle war, kam
ein ganz vorsichtiger Biss.... Ab an die Rute und es ging direkt die Post ab!!!
Definitiv keine Brasse (was trotz des 24er Boilies hier keine Überraschung
gewesen wäre). Na also, der schneeweiße High-Protein kann es auch!!! Nach
langem Drill zog ich den nächsten Spiegler ins Netz und seine Körperform
bestätigte diesen Drill ohne Frage!! Wow! Super Spiegler mit 40Pfund
Dass Vorbereitung und Planung nun Gold wert sein können
bewies dann noch der letzte Spiegler dieser Nacht, der sich wieder auf den
Balkan eingeschossen hatte...
Hundemüde packte ich also morgens ein. Fazit dieser Nacht: 5
Fische, davon 4 Karpfen, 3 auf Balkan und der dickste auf High-Protein. In
diesem Moment hat ALLES - wirklich ALLES gepasst! Und gerade der „geruchslose“ Protein hat immer eine
Überraschung auf Lager.
Auf diesem Weg wünsche ich euch schlaflose Nächte und maximalen
Erfolg am Wasser...
Euer Henry ;)
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