Sonntag, 6. Januar 2013

Lac du Der...


boot01Da ich das letzte Mal 2006 am Lac du Der war, wollte ich dieses Jahr unbedingt wieder einen Karpfen dort überlisten. Da ich von 2000-2006 13 mal am See war, kannte ich mich mit der Prozedur des Platzreservierens aus. Als erstes habe ich die Seite “ www.pecheauder.com ” aufgerufen, zwecks Tel-Nr. und dabei die neusten Bilder der zahlreichen Fänge bewundert. Es werden mittlerweile mehrere Carps über 30kg gefangen. Der schwerste wurde mit 36,8kg gewogen, ein geiler Fisch. Zwei Kollegen wollten mit an den See, deswegen haben wir uns die Karte mit den Plätzen im WWW angesehen und uns für das Süd Bassin entschieden, da die zwei noch Frankreich-Frischlinge sind und das Süd Bassin mit ca. 280Ha und gutem Fischbestand nicht gleich so Hardcore ist wie am großen See. Auch Schlammschlachten gibt es da nicht (ebenso wie am Nord Bassin), da am großen See der Wasserstand ab dem Sommer wieder fällt. Wir hätten gerne 2 Plätze nebeneinander gehabt, aber das hat leider nicht geklappt, da der See auch bei den französischen Karpfenanglern sehr beliebt ist. Meine zwei Kollegen wollten gemütlich neben ihren Autos angeln gehen und da war nur noch Platz 24 frei, also entschied ich mich für Platz 4, da der nur 1km entfernt vom Platz 24 ist und ich somit den Vorteil hatte, mein Auto bei meinen Kumpels stehen zu lassen. Ich musste allerdings alles mit dem Schlauchboot zum Platz 4 rudern, aber egal, kein Problem….
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Der Platz 4 war für mich komplett neu, da sie am See ein paar Plätze verändert haben und 5 neue Plätze dazu kamen. (früher 30 jetzt 35 Plätze am See)
Ich bin am Freitag 17.00Uhr am See angekommen und habe gesehen, dass der Platz 24 nicht besetzt war und habe mich mit dem Auto dorthin gestellt. Am Platz 25 waren 2 Franzosen zum Karpfenangeln und ein Dritter war zu Besuch da. Ich wollte noch vor dem Dunkelwerden den Platz 4 begutachten: also Boot raus, aufgepumpt, Echolot ran und schnell hin gerudert. Platz 4 ist wirklich ein schöner Platz, alles voll Bäume, einfach wunderbar. Der Platz liegt fast den ganzen Tag im Schatten, also ideal für Frühjahrs- und Sommersessions…
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Platz 4, 6 und 15 liegen direkt nebeneinander in einem kleinen Seitenarm des Süd Bassins,  der etwa 1,5 km lang ist, am Ende liegt ein großes Schongebiet, in dem die Karpfen auch laichen.
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Als ich von meinem Erkundungsausflug zurück kam, stattete ich den Franzosen noch einen Besuch ab, weil es mich natürlich interessierte, was bei ihnen so los war, da sie am Morgen bestimmt abreisen. (Gebuchte Plätze übernimmt man Samstags  ab 12 Uhr)
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Ich bin zu ihnen rüber und habe gefragt, ob jemand Englisch spricht und siehe da, der eine konnte wirklich perfekt Englisch, super. Sie haben dann erzählt, dass sie aus der Gegend sind und sehr oft am “Der” angeln, aber es zur Zeit schlecht läuft und das am ganzen See. Sie hatten von Samstag bis heute Freitag je 2 Karpfen, 3 kleinere und einen mit 22kg gefangen. Der dritte Franzose, der bei den beiden zu Besuch war, war der Chefkontrolleur – klasse, so habe ich den auch gleich kennengelernt. Die Franzosen haben mich zum Essen eingeladen, da sie gerade beim Zubereiten waren und ich nahm dankend an. So haben wir uns mit Englisch-Französisch über das Karpfenangeln unterhalten und saßen bestimmt 3 Stunden zusammen. In der Nacht kamen dann meine 2 Kollegen – schnell Smalltalk darüber, was ich so erfahren hatte und ein Bierchen dazu, dann ging es ab in den Schlafsack.
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Die Franzosen neben uns hatten nachts noch 2 Runs, aber leider nur kleine. Morgens sind wir dann rüber zum “Maison des Pécheurs” (Haus der Angler), haben die Plätze (die Woche 230 Euro) und eine Wochenkarte (30 Euro) bezahlt. Der Platz ist für 2 Personen à 4 Routen, also pro Nase 115 Euro und dann noch 30 Euro für die Wochenkarte obendrauf – alles in allem 145 Euro pro Person, das ist akzeptabel! Leider wurde dann das Wetter stürmisch, kalt und das alles mit sehr sehr viel Regen. Die Karpfen wollten am ganzen See nicht so richtig beißen und ich haben auch erst am 4. Tag meinen ersten Fisch gefangen – einen 12kg Schuppi, sehr lang und kämpferisch. Da fast unwetterartiges Wetter war, war die Angelei nicht so einfach, wie ich gehofft habe. Der Wind kam von links sehr stark, so dass ich beim Ablegen sofort ca. 20-25m nach rechts geweht wurde, bis ich die Rute in der Hand und den Haken gelöst hatte. Ich konnte trotz der bescheidenen Wetterverhältnisse in der letzten Nacht noch 2 Schuppis fangen mit 14 und 16 kg, beide auch wieder lang, schlank und absolute Kämpfer. Die Karpfen halten sich am liebsten in der Nähe der Baumstümpfe oder versunkenen Bäumen auf. Meine 2 Kollegen auf Platz 24 hatten leider nur 3 Brassen und auf einen 30er Boilie einen Wels mit ca. 130cm.
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Am ganzen “Luc du Der” wurde zu der Zeit wenig gefangen – das einzig Außergewöhnliche, das ich gehört hatte, war: ein Wels “Silure” am Platz 26 mit 207cm.
Ich konnte meine Karpfen alle mit dem neuen “White Onion” fangen und mit 4 Runs war ich eigentlich gut dabei, denn einen guten Fisch habe ich leider in den Bäumen verloren. Ich hatte auch den “High-Protein” am Haar, aber leider mögen die Krebse den auch sehr.
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Fazit: Der “Luc du Der” ist immer noch ein imposantes Gewässer, wo man Höhen und Tiefen erleben kann. Wenn der Wind auffrischt oder es sogar stürmt, ist es dort mitunter lebensbedrohlich – absolut nichts für Weicheier! Allerdings ist gerade der Wind bei Karpfen ein Appetitanreger und wenn das Wasser bräunlich wird, ist es fast ein Garant für viele Bisse.
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Ich bin nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dort.
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Für weitere Infos und Buchungen hier ein Link:
www.pecheauder.com

Gruß Reiner Lutz

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