Trip
der Rekorde
-Ein
Frankreichtrip aus der Perspektive eines Junganglers-
Einmal fischen in Frankreich, das war
für mich ein Traum als Karpfenangler.
Frankreich, da muss man einmal in seinem Leben als Karpfenangler gewesen sein.
Ich sagte mir immer wieder: „Wenn
ich meinen Führerschein
und mein Auto habe, dann fahre ich nach Frankreich, ins gelobte Land“.
Dieser Traum erfüllte
sich für mich
relativ schnell. Als ich an einem Nachmittag nach der Schule mal wieder in
Facebook unterwegs war um die neuesten Post’s
aus der Szene zu lesen, wurde ich auf den Post meines Kollegen Eik aufmerksam. „Suche
Reisebegleitung für Südfrankreichtrip
…“.
Ich zögerte
nicht lange und fragte meine Eltern um Erlaubnis, sie gaben ihr „Ok“ und
Eik und Ich legten einen Termin für
unseren Mega Trip fest. Zwei Wochen später
ging es dann auch schon los, ins gelobte Land.
Vollgepackt und tiefer gelegt machten
wir uns auf den Weg an unser 1200 km entferntes Erstgewässer.
Wir kannten dieses 500 Hektar große
Gewässer nur aus der Google-Earth
Perspektive, demnach war es ein Trip ins Ungewisse, aber genau das machte es
aus!
Nach gut zehn Stunden Fahrt und einer
Nacht im Auto, sahen wir das Gewässer
in seiner vollen Pracht dar liegen. Was ein Brett! Mir schossen gleich mehrere
Fragen durch den Kopf: „Wo darf
man hier angeln? Wo halten sich die Fische auf? Wie geht man die Sache jetzt
an? Wo schlägt man am
besten sein Camp auf?“
Diese Fragen klärten
sich relativ schnell, nach einer Fahrt entlang der Ufer und Feldwege, ahnten
wir schnell was auf uns zukommen wird. So ganz unbesetzt war der See nicht, wir
trafen ein deutsches Ehepaar und sie waren so freundlich und haben uns wichtige
Tipps und Informationen gegeben. Nochmals vielen dank dafür!
Auf der weiteren Erkundung der Ecken und Kanten des Gewässers
haben wir noch zwei deutsche Jungs getroffen, die ebenfalls in der selben Nacht
angereist waren. Nach einem kurzen Smalltalk und der weiteren Suche nach einer
geeigneten Stelle haben wir einen super platz gefunden und machten uns direkt
an den Aufbau.
Die Platzwahl ist getroffen
Nachdem das Camp nun stand machten wir uns bei
relativ starkem Ostwind an die Spotsuche, setzten Marker und begannen die Ruten
zu montieren. Aufgrund der vielen Bäume
im Wasser entschlossen wir uns dazu, zwei Ruten direkt ins Holz zu legen und
die restlichen sechs setzten wir im Mittelwasser auf Entfernungen zwischen 100-
150 Metern und 6- 14 Metern Wassertiefe. Zum Einsatz kamen 25er & 30er
Balkan und Highprotein mit Tigernüssen,
die wir mit liver booster „getuned“ haben
und verteilten diese großflächig
auf unsere Spots.
Das Buffet ist eröffnet. Feuer frei!
Nun begann das spannende Warten auf
den ersten Run, mir schossen schon wieder Fragen durch de Kopf: „Welche
Rute wird die erste sein? Liegen die Ruten sauber auf den Spots? Haben wir die
richtigen Spots gewählt?“.
Dies sollte sich aber innerhalb der nächsten
Tage klären, aber
jetzt mussten wir erstmal unsere hungrigen Bäuche
füttern. Zum Glück
hatten wir in der Heimat schon gut eingekauft und hauten uns ein paar Steaks in
die Pfanne, bei einem herrlichen Sonnenuntergang.
Natur erleben...
Die erste Nacht verlief ruhig, wir
konnten viel Schlaf nachholen nach diesem anstrengenden Tag und man merkt erst
einmal, wie anstrengend alleine schon der Aufbau sein kann. Nach einem guten
Kaffe und einer kleinen Stärkung
genossen wir erstmal den Tag. Bei weiter beständigem
Ostwind fuhren wir wieder raus um die Spots nochmal zu befeuern. Am Abend
flachte der Wind extrem ab, es war fast windstill und wir konnten Fischaktivität
in unserem gesamten Arsenal feststellen, was die Spannung natürlich
noch einmal anhob.
Der dritte Tag brach nun heran und
dies mit veränderten
Bedingungen. Der Wasserstand war über
Nacht um gute 10 cm gesunken und der Wind fegten nun von Westen über
uns her. Gute Bedingungen, wie wir vermuteten. Voller Motivation fuhren wir
raus um einen Platz im Holz anzulegen und dann passierte es. Das Paddel brach
mitten auf dem See in zwei, glücklicher
weise hatten wir den Elektromotor mit an Board, sonst wäre
das eine lustige Aktion gewesen. Am Ufer angekommen dachte ich, dass wir jetzt
nur noch mit dem Motor fahren würden
doch Eik zeigte was in ihm steckte. Er nahm mein kleines Bear Grylls Beil was
ich dabei hatte und wir begradigten die abgebrochenen Kanten und bohrten ein
neues Loch durch. Es war wieder einsatzbereit.
Bear Grylls fixed it!
Nun konnten wir
unserem Vorhaben nachgehen, wir legten einen neuen Platz im Holz an mit 6-7
Kilo 25er Balkan, legten aber keine Rute drauf. Am Abend genossen wir wieder
den herrlichen Sonnenuntergang mit leckeren Burgern und redeten nochmal über
den Tag. Im warmen Schlafsack liegend und mit gutem Gefühl
schlief ich ein, wie als hätte
einer die Uhr danach gestellt lief um Punkt 0 Uhr der erste fisch ab. Schnell
raus, Watstiefel an, an die Rute, ins Boot und ab gings. Ich zitterte am ganzen
Körper, nicht nur wegen des kalten
Windes sondern weil ich voll mit Adrenalin war und total gespannt war, was nun
an dieser Rute hängt. Der
Fisch lieferte einen kurzen und gemütlichen
Drill doch als er zum ersten mal an die Oberfläche
kam, wurden meine Augen größer
als jeder Planet im Universum. Von nun an zitterte ich noch mehr, Eik
sagte nur: „Das
ist ein guter !“ und zückte
schon den Kescher. Wie es das Schicksal natürlich
wollte brach auch noch der Kescherkopf beim Keschern ab, aber wir hatten den
Fisch trotzdem sicher. Eik war mega happy, aber ich realisierte gar nicht was
hier überhaupt
geschehen ist. Wir hatten einen Wahnsinns Fisch im Kescher! Beim wiegen wurden
meine Augen dann noch größer! Die
Waage ging nur bis 25 Kilo, sie ging einmal rum und blieb genau bei 0 stehen!
Jetzt war ich platt. Exakt 25 Kilo wog der französische
Bursche. Wir waren dennoch skeptisch, nullten erneut die Waage und wogen
nochmals. Es hatte gestimmt, genau 25 Kilo! So etwas hatten wir beide noch nie
erlebt. Der Fisch lief zwar auf meiner Rute ab, aber es war dennoch unser
Erfolg, diesen Fisch hatten wir beide überlistet
und das mit dem simpelsten Rig überhaupt.
Einfache Haarmontage mit einem einzelnen 25er High Protein. Wahnsinn! Der Fisch
war nun versorgt und wir stießen
erstmal an auf diesen Knaller. Eine gute Stunde später
lagen wir dann wieder in der Koje.
Am nächsten
morgen war dann der Fototermin, bei einem perfekten Setup. Eik schoss grandiose
Bilder während
meine Arme kurz vorm zerbrechen waren.
Der Fisch meines Lebens. Ohne Worte...
Mach es gut mein Großer!
2 Tage Muskelkater, aber das war egal...
Ich war es nicht
gewohnt solch einen Brocken in den Händen
zu halten und vor allem, nicht so lange. Nach der kurzen Tortur ließen
wir den Kerl wieder in sein Element zurück
und ich sah wie der Fisch meines Lebens munter davon schwamm. Erst jetzt
realisierte ich wirklich was passiert war und war über
glücklich. Dieses Gefühl
kann man einfach nicht in Worte fassen.
Am Nachmittag kontrollierten wir alle
Ruten und bestückten sie
neu, doch wie sollte es auch anders sein, erwischte der Motor eine Schnur und
die ganze Montage lag nun im Wasser und wir konnten neu montieren. Na super,
das hat gerade noch gefehlt! Unsere Stimmung war demnach bombe, aber sowas
bleibt halt nicht aus. Der krönende
Abschluss waren dann noch zwei Brassen und wir konnten die Ruten bei sehr
starkem Wind erneut ablegen.
Es brach der schönste
und letzte Tag an diesem Gewässer
an. Strahlend blauer Himmel und fast windstill, was will man mehr.
Wie sagt man so schön: "Wenns am schönsten ist soll man aufhören!"
Wir haben die Entscheidung getroffen, an ein anderes Gewässer
zu fahren aber an welches? Wasser gibt es hier wie Sand am Meer und wenn man
schon einmal hier ist, sollte man das ausnutzen. Unsere Entscheidung fiel auf
ein 100 Kilometer entferntes und deutlich kleineres Gewässer,
mitten in den Bergen. Doch während
unserer Planung lief die nächste
Rute ab und Eik war sofort an Ort und Stelle. Schnell wieder die Stiefel an und
ab ins Boot.
Dieser Fisch lieferte einen deutlich
härteren Drill und ich hoffte auf eine
richtige Granate. Nach einiger Zeit zeigte sich der Fisch dann an der Oberfläche
und meine Reaktion war nur: „WOW,
was ein geiler Fisch“. Den
Fisch sicher im Kescher war mir klar, dass das zwar kein besonders schwerer
Bursche war aber er war schön
und vor allem markant. Er brachte gute 10 Kilo auf die Waage und fotografierten
ihn auch gleich, bei traumhaften Wetter.
Sehr markanter Schuppi, getauft auf
den Namen „Gina“
Ein Schmatzer zum Abschied.
Eik war über
glücklich, es war zwar kein Riese aber
dennoch ein geiler Fisch.
Jetzt stellte sich unser Vorhaben natürlich
in Frage: „Moven wir
jetzt oder nicht?“. Ein
kurzer Blick in die Wetter App verhieß nichts
gutes: „Sturmböen
über 40 kmh und Regen“.
Bis jetzt durften wir nur Wind um die 20 kmh erleben und das war schon nicht
ohne, mit der doppelten Ladung und regen wird's dann ganz schön
gemütlich. Also entschlossen wir uns
dazu, am nächsten
Tag zu moven. Alles was wir für
den heutigen Tag nicht mehr benötigten,
brachten wir schon mal ins Auto und genossen dann ein letztes mal die
Windstille und das wunderschöne
Ambiente.
In der Nacht bestätigte
sich dann das kommende Wetter. Wir fanden kaum Schlaf durch die Böen
die permanent über unser
Camp fegten.
Nach einem kleinen Kaffe am nächsten
Morgen machten wir uns ziemlich übermüdet
an den Abbau und ans Laden des Autos. Jetzt waren wieder unsere Tetriskünste
gefragt, alles passend ins Auto zu bekommen. Um 11 Uhr verließen
wir das Gewässer und
peilten unser nächstes
an. „Schon
schade das wir den See jetzt hinter uns lassen aber das war hier sicherlich
nicht das letzte mal“, dachte
ich mir.
Während
der kleinen Reise, konnten wir unsere Vorräte
nochmal gut aufstocken und gegen 13 Uhr kamen wir am neuen Gewässer
an. Wir verschafften uns erstmal einen Überblick
und stellten fest das hier viele Raubfischangler unterwegs waren, was für
uns aber kein Problem darstellte. Nach einer kurzen Fahrt entlang der Ufer
machten wir ein Wohnmobil mit britischem Kennzeichen aus. Tatsächlich!
Ein englischer Karpfenangler begegnete uns hier. Wir unterhielten uns mit ihm
und er sagte uns, das hier eher kleinere Karpfen herum schwimmen, aber große
gäbe es hier auch. Er zeigte uns sogar
wo wir uns hinsetzen können,
aber wir mussten feststellen, das der Platz leider schon belegt war. Wir
machten eine Landzunge ausfindig, doch wie sollten wir dahin kommen? Ein kurzer
Blick in Google Maps regelte alles, aber dennoch mussten wir mit dem Boot übersetzen,
zum laufen wäre das
viel zu weit.
Gesagt, getan! Das Tacke war im Boot,
am Platz angekommen stellten wir fest, das hier vor kurzem schonmal jemand
gesessen haben musste, aufgrund der Umrisse eines Bivvys auf dem Boden. Der
Platz musste also strategisch gut sein.
Ich war total müde
und fertig. Man glaubt es kaum aber um 20 Uhr stand dann das Camp und alle
Ruten lagen, sowas nimmt ganz schön
viel Zeit in Anspruch.
Die Waffen sind scharf, still liegt der See da.
Da wir den ganzen Tag nichts gegessen
hatten, war unser Hunger verdammt groß und
wir machten uns erstmal eine ordentliche Portion Burger. Wir vernahmen ein
toten Stille, das einzige was man gehört
hat waren die Tiere im Wald. Da wird einem manchmal ganz schön
mulmig! Ein total friedlicher Ort. Am nächsten
Morgen war ich schon früh wach
und konnte beobachten, wie die Natur erwacht, ein wundervoller Anblick! In
solchen Momenten merkt man, dass Angeln weitaus mehr ist als nur Fische zu
fangen, es ist Natur pur, der behutsame Umgang mit Ihr und der Lebewesen.
Enjoy the moment…
Strahlender Sonnenschein, kaum Wind,
was will man mehr? Einfach nur entspannen, dennoch konnten wir viel
Fischaktivität
beobachten und gegen 16 Uhr kam dann der erste Biss. Der Fisch hing nur kurz
und stieg dann aus, was war die Ursache? Hing er nicht richtig? Hat die Montage
nicht richtig funktioniert? Da kann man jetzt viel drüber
spekulieren, wir platzierten die Rute erneut und stellten in unmittelbarer Nähe
zu unserem Futterplatz, ein riesiges Störecho
auf dem Echolot fest.
Was könnte
das sein? Kurz nach 18 Uhr lief wieder einer auf diese Rute, dieses mal hing er
und wir konnten ihn über den
Kescher führen. Ein
kleiner Spiegler von ca. 6-7 Kilo ließ sich
den einzelnen Himbeer Fish Hookbait schmecken.
Der erste „kleine“ am neuen Gewässer.
Beim erneuten
Ablegen der Rute tauchte wieder das Störecho
in der Nähe des
Futterplatzes auf, irgendwas ist da unten in 7 Metern Tiefe. Aber was?
Eik und ich spekulierten ein wenig über
das Störecho, es
könnte Gas sein was am austreten ist
oder ein riesiges Krautfeld. Das kann man aber nie so genau sagen.
Unsere Bissanzeiger rissen uns um
22.15 aus dem Schlaf, dieses mal war es eine andere Rute und ich war gespannt
was es dieses mal war. Ein schöner
Schuppi zeigte sich an der Oberfläche,
mit 9,5 Kilo war er mit Sicherheit nicht der größte
hier im See. Für uns hat
sich der Wechsel gelohnt aber wir waren uns sicher, das da noch mehr geht. Denn
Luft nach oben ist immer. Bei einem wundervollen Sonnenaufgang, unglaublicher
Stille und einem Kaffe, hupte es erneut in der Nähe
des Störechos.
Dieser Fisch, übertraf
optisch alles was wir bis jetzt gefangen hatten, es zeigte sich eine wahre
Perle, ein richtiger Beauty. Gute 9 Kilo, aber das spielte bei diesem Fisch
keine Rolle, hier stand ganz klar das Aussehen im Vordergrund.
What a Beauty!
Das
zeigte mir, dass das Gewicht nicht immer eine Rolle spielt, sondern dass das
Aussehen genauso wichtig ist. Heute stand wieder Rutenkontrolle auf dem Plan,
das taten wir auch und bestückten
sie neu. Unsere gesetzten Marker veränderten
wir noch ein wenig in der Tiefe und fütterten
noch ein bisschen nach. Mit einem lokalen Karpfenangler hatten wir auch
gesprochen, zum Glück konnte
er Englisch den mit unserem Französisch
kamen wir auch nicht wirklich weit. Er sagte das er hier sehr oft am fischen
sei und bestätigte nochmals
die Aussage des Engländers,
was den Fischbesatz angeht. Wir freuten uns ihn kennengelernt zu haben denn es
ist immer schön neue
Leute zu treffen. Ein paar Tipps über
den See und die Vorgehensweise hat er uns auch gegeben. Super nett von ihm! Während
des Gesprächs war
es schon wieder die Rute, die direkt neben dem Störecho
lag, die ablief. Hat das Störecho
vielleicht etwas damit zu tun? Ein kleiner Spiegler mit 7 Kilo konnte überlistet
werden. Der lokale Angler meinte, dass das Störecho
Methan sein könnte was
am austreten ist, denn es sei hier an vielen Stellen des Sees. Vielleicht wirkt
das wie ein Magnet, wir spekulierten natürlich
wieder lange darüber.
Am Abend kam etwas Wind aus
Nord-Osten auf. Dann war es auch schon wieder so weit und unsere Bissanzeiger
meldeten sich erneut, aber dieses mal war es eine andere Rute. Wieder einmal
war es ein kleiner Spiegler der sich den Snowman aus High Protein und Himbeere
schmecken ließ, 9,5
Kilo brachte er auf die Waage. Mittlerweile kamen wir von dem Glauben ab, das
hier noch größere
Fische rum schwimmen sollten, aber vielleicht muss man sich „durchangeln“.
Trotzdem waren wir guter Dinge, den Einen oder Anderen größeren
Franzosen zu überlisten.
Um 22:15 legten wir eine der mittleren Ruten nach einem Fehlbiss neu.
Der nächste
Tag brach an, wir stellten unglücklicher
weise fest, das unsere Vorräte
aufgebraucht waren und Eik machte sich auf die Suche nach einem Supermarkt, während
ich auf das Tackle fixiert war. Eik fuhr los und gute zehn Minuten später,
schlug eine der mittleren Ruten an, die bis jetzt noch gar keinen Fisch
gebracht hatte. Während des
Drills, merkte ich, dass das hier ein besserer Bewohner des Sees ist. Ich
konnte einen wundervollen Schuppi übers
Netzt führen,
versorgte ihn und „parkte“ ihn
bis Eik zurück kam.
Als er zurück
kam, fragte er ob was ging und ich antwortete mit „Ja“,
er daraufhin „Ne oder!?“.
Beim wiegen kam dann die Offenbarung,
genau 13 Kilo, diesen Fisch konnte man schon zu den größeren
Bewohnern zählen.
Mit 13 Kilo keine Riese, aber ein wunderschöner Fisch.
Die 10 Kilo Marke war von nun an geknackt, die Hoffnung auf einen
noch größeren
stieg erheblich an. Abends folgte der nächste
Run, im Boot und vor lauter Spannung, ob es ein größerer
sein wird, stieg er dann unmittelbar unter uns aus. Wie konnte das jetzt
passieren? Was ist schief gelaufen? Wir waren ziemlich genervt, analysierten
das Rig aber alles hat gestimmt. Wir konnten uns das nicht erklären,
vielleicht war das der nächst größere!
Gut, sowas passiert eben, dafür
gibt es manchmal keine Erklärung.
Wir fuhren die Rute neu raus und legten uns in die Koje.
Die ganze Nacht über
schwiegen die Bissanzeiger, um 5:55 Uhr klingelte dann der Wecker und wir saßen
erneut im Boot. Dieser Fisch lieferte einen schweißtreibenden
drill, vorbei an mehreren Markern setzte er sich schließlich
im Holz fest. Eik konnte den Fisch für
einen kurzen Moment aus dem Holz befreien doch dann setzte er sich erneut fest.
Na super! Nach kurzer Zeit, verloren wir den Fisch schließlich,
aber die Montage war noch vollständig.
Was ist denn jetzt schon wieder passiert? Diese Aktion konnten wir uns wieder
mal nicht erklären. Naja
besser den Fisch so verloren, als mit der kompletten Montage.
Die Rute lag erneut auf ihrem Platz
und wir legten uns nochmal für
ein paar Stunden hin . Am Mittag diskutierten wir über
die morgendliche Aktion. Diese Diskussion wurde von dem Dauerton des
Bissanzeigers unterbrochen, es war genau die selbe Rute von heute morgen. Im
Boot hoffte ich, dass wir diesen Fisch nicht verlieren würden.
Er setzte sich wieder im Holz fest, dennoch konnte Eik Ihn nach kurzer Zeit
befreien und wir kescherten ihn sicher. Ich warf einen Blick in den Kescher und
sagte nur: „Ö ha! Der
ist gut!“. Dieser
Spiegler hatte den Fisch von 13 Kilo locker getoppt, 16 Kilo schwer, der für
uns bis jetzt größte hier
im See.
Mit 16 Kilo der für uns schwerste Fisch am zweiten Gewässer.
Wir waren total glücklich
solch einen Fisch hier zu fangen, genauso glücklich
wie mit dem ersten Fisch am ersten Gewässer.
Es war wieder einmal ein unbeschreibliches Gefühl.
So nahm der letzte Tag sein Ende, wir konnten noch zwei Spiegler von jeweils
9,5 und 6 Kilo überlisten,
ein schöner
Abschluss!
Der kleine Abschluss unseres Trips.
Auch der letzte Tag neigt sich trauriger Weise
dem Ende zu.
Der Abreisetag brach heran, wir
packten schweren Herzens zusammen, ließen
auch dieses Gewässer
hinter uns und nahmen Kurs auf „Good
Old Germany“. Nach 11
Stunden fahrt und einer erneuten Nacht im Auto kamen wir in ganzen Stücken
im Heimatort an.
Letzten Endes kann ich sagen, dass
dieser Trip eine wundervolle Erfahrung für
einen 16 jährigen
Jungangler war. Dieser Trip hat mir gezeigt, was Karpfenangeln wirklich
bedeutet und was man alles für
Fähigkeiten mitbringen sollte wenn man
zum fischen wegfährt. Ich
habe neue persönliche
Rekorde aufgestellt, z.B. meinen ersten französischen
Fisch, mein überhaupt
erster Frankreichtrip, mein erster Fisch von über
20 Kilo und zugleich mein personal best!
Angeln in Frankreich, das ist eine
Erfahrung, die man mal gemacht haben muss und ich werde es sicherlich wieder
tun.
An dieser Stelle möchte
ich mich bei meinem Teamkollegen Eik bedanken, das er mich mitgenommen und es
mit mir die 2 Wochen ausgehalten hat;) Es hat super unter uns harmoniert. Noch
ein dickes Dankeschön an Kai,
der selbst an unserem Erstgewässer
gefischt hat und uns sehr wertvolle Tips gegeben hat. Unserem „Küchenchef“ Michael
Zado möchte ich
auch danken, denn er hat mir ein Teil seiner Ausrüstung
zur Verfügung
gestellt.
Fahrt raus zum fischen, stellt euch
Herausforderungen, macht was draus denn es wird sich lohnen.
Tight Lines
Euer Luca Finck