Es ist August und die Temperaturen steigen in ungeahnte
Höhen. 40°C sind nicht nur dem Süden Europas vorenthalten sondern auch bei uns
aktuell. Moritz und ich sitzen bei subtropischen Temperaturen zusammen und
sprechen die letzten Details für unseren Trip nach Frankreich durch. Bereits im
vergangenen Jahr haben wir uns für Gewässer, sowie den Zeitpunkt des Trips
entschieden. Jetzt, im Angesicht der aktuell herrschenden Temperaturentwicklung,
sind wir gespannt wie sich die Woche entwickeln wird.
Ein Bekannter von Moritz, welcher sich bereits am Gewässer
befindet, meldet nur mäßigen Fangerfolg... Das geht ja schon gut los...
Es ist Ende August, alle Vorbereitungen sind getroffen und
die Herausforderung Auto-packen beginnt.
So, und das ganze Zeug soll jetzt da rein...!???
Dank "Tetrismodus" ist auch diese erste Hürde
gemeistert und es kann Richtung Gewässer gehen.
Nach problemloser Fahrt, erreichten wir das Gewässer. Am See angekommen
stellten wir fest, dass das Gewässer bedingt durch die anhaltende Hitze einen
deutlich reduzierten Wasserstand hatte. Nach kurzem Smalltalk mit den Jungs die
gerade Ihr Auto beluden ging es an den Aufbau.
Pro gewähltem Spod fütterten wir ca. 2kg bestehend aus einem
Partikelmix und Boilies. Verfeinert wurde das Ganze mit Groundbait und Soak. Zusätzlichen legten wir, da das Gewässer über
recht wenig Struktur aufwies, einen zentralen Platz an, welchen wir unter
Futter stellten. Diesen Platz befischte Moritz, wie auch ich jeweils mit einer
Rute. In der ersten Nacht bekam Moritz bereits relativ früh den ersten Fisch auf
dem zentral angelegten Futterplatz ans Band. Ein Schuppi der in Anbetracht
seiner Größe einen überragenden Drill ablieferte.
Allgemein muss man für die ganze Session sagen, dass alle
Fische wirklich extrem starke Kämpfer waren. Kaum ein Fisch konnte während des
Drills in Bezug auf seine Größe eingeschätzt werden.
Noch vor Sonnenaufgang wurde ich durch die Geräusche von
aufgehenden Fischen geweckt. Diese stiegen im anderen Bereich des Sees im
Minutentakt. Ich kochte mir einen Kaffee, setzte mich ans Wasser und genoss das
Spektakel. Was gibt es schöneres, als wenn die Natur erwacht und das von einem
herrlichen Sonnenaufgang abgerundet wird.
Der folgende Tag blieb extrem ruhig. Die Fische hatten wohl
mit dem Wetter ähnlich zu kämpfen wie wir. Erst in den frühen Morgenstunden des
darauffolgenden Tages konnte Moritz einen Asiaten über den Kescher führen. Der Graser
war nicht nur im Drill extrem aggressiv sondern beschäftigte auch noch Moritz
als er bereits im Kescher war. Materialtest überstanden!
In dieser Nacht gab es einen Wetterumschwung, zum einen
fielen die Temperaturen und zeitgleich begann es auch zu regnen. Dieser
Wetterumschwung spielte uns voll in die Karten. Die Wassertemperatur fiel um
fast 3°C und die Fische wurden nun im kompletten See aktiv. Ab dem Vormittag
stiegen die ersten Fische auf unseren Plätzen. Nun dürfte es nicht mehr lange
dauern, bis die ersten Fische sich an unseren Ruten bemerkbar machen sollten.
So sollte es dann auch sein. Gegen halb zwölf bekam ich auf meiner Rute, die
ich auf einem kleinen Plateau abgelegt hatte die ersten Piepser. Fallbiss!
Schnell ins Boot und dem Fisch entgegen rudern...
Teamwork
Nach gutem Drill und perfektem Teamwork konnte ich somit auch
meinen ersten Fisch sicher auf die Matte legen.
Ruten neu, Futter auf den Platz und weiter gehts... 2 Stunden
später meldete sich meine rechte Rute, die ich auf einer Schotterbank in ca. 2m
Tiefe abgelegt hatte. Der Fisch zog ganz ruhig und gleichmäßig in Richtung
Mitte des Sees. Mein Gegenüber konnte mir immer wieder einige Meter Schnur
absprechen und ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis ich den Fisch in
Ufernähe und in Richtung meines Keschers führen konnte. Das erste Mal bekam ich
den Fisch zu sehen, als ich meinen Kescher unter sein breites Kreuz schob. Als
ich in den Kescher schaute, wurde mir erst bewusst, was gerade geschehen ist,
der Spiegler der meinem Köder nahm war massiv.
Nach dem Wiegen war es amtlich über 50 Pfund!!! Boommm was
eine Granate und zugleich neuer PB. Auf diesen Fisch mussten wir anstoßen...
Die Köderkombi die uns den
Spiegler bescherte bestand aus einem 15er High Protein + 15er Pink
Bullet Pop Up. Angeboten wurde diese Kombination auf gesoakten High Protein
Boilies .
Keine Stunde später konnten wir einen weiteren Schuppi mit
ca. 11kg auf diese Kombination fangen. Kurz darauf lief eine weitere Rute ab.
Diese Rute hatten wir unter einem überhängendem Baum positioniert. Der Drill
vom Boot zog sich bereits einige Zeit hin bis wir das erste Mal den Fisch sehen
konnten. Was wir da sahen war unglaublich, ein großer Schuppi, welcher in einer
ähnlichen Gewichtsklasse wie der Spiegler zuvor, einzustufen war. Als sich der
Fisch im Kescher befand hatten wir die Gewissheit.
Ich konnte es nicht glauben. 2 Fische in nicht mal 4 Stunden
in dieser Gewichtsklasse. Mir wurde das Geschehene erst bewusst als ich wieder am
Ufer angekommen war. Was ein Tag bzw. was ein Nachmittag. Wir hatten wohl die
Fische endgültig gefunden und diese nahmen unser Futter überragend an. Verrückt!!!Nach
dem Wiegen hatten wir Gewissheit nicht Ü20! sondern Ü25kg!!! Der 2. Fuffi!!!
Da der Sekt bereits geköpft wurde musste auf diesen Fisch mit
einem hopfenhaltigen Kaltschalengetränk angestoßen werden...
Nach den Ereignissen der letzten Stunden, ließen wir den
Abend mit einem gepflegten Abendmahl ausklingen.
In der darauf folgenden Nacht konnte ich noch einen weiteren
Spiegler fangen. Gegen morgen bekam Moritz auf seiner Rute einen Run. Der Fisch
zog unberührt seine Bahnen und konnte nach gutem Kampf sicher gelandet werden.
In den darauffolgenden Tagen befanden wir uns immer wieder
auf dem See und drillten Fisch über Fisch...
Die Fische wollten von Moritz Futterplätzen gar nicht mehr
weg und er konnte Fisch über Fisch landen.
Mitte der Woche stiegen die Temperaturen wieder und die
Fische hielten sich mit dem Fressen mehr und mehr zurück. Dafür konnten wir
aber ein Anstieg der Gewichte notieren.
Die Fische kamen nun auf Plätzen, welche nur mit einer
kleinen Hand voll Futter präpariert wurden. Da der Grund recht schlammig war,
fischten wir kleine Snowmann´s mit hellen Popi´s.
Während Moritz und ich beide mit High Protein fischten und
fingen, konnte Moritz noch mit Premium Fisch eine überragende Serie hinlegen.
Ich wählte meinen "Klassiker" Zado Maso und auch dieser lief prächtig...
Nach so viel Arbeit muss man sich natürlich auch mal
belohnen...
Wir fingen konstant über die ganze Woche unsere Fische und
konnten mehr als zufrieden sein.
In der letzten Nacht konnte Moritz noch einen dicken Spiegler
überlisten der ebenfalls die 50 Pfd Marke locker knackte.
Somit konnten wir nach einer Woche etliche Fische Ü40 und
sogar 3 Fische mit über 50 Pfd. fangen. Nach dieser, mehr als gelungen Session
fuhren wir nach 7 Tagen mit einem Fangergebnis Richtung Heimat, welches wir uns
vorher nicht im geringsten ausgemalt hatten.
Allen die am Wasser sind Viel Erfolg und die, die noch nicht
draußen sind, seht zu, es läuft...
Gruß Moritz und Tobias