Und es ist immer wieder geil!
Fast zwei Jahre war ich nicht mehr auf meinem absolutem
Lieblingsgewässer, einer großen aber sehr launischen Schottergrube im Ausland,
die mich seit nun mehr zehn Jahren immer wieder zur Verzweiflung bringt.
Damals konnte ich am letzten Morgen während des
Zusammenpackens einen mächtigen Spiegler fangen! Dieser Fisch, den ich im
dichten Nebel aus den unzähligen im Wasser versunkenen Bäumen lösen konnte, war
zwar nicht mein größter, aber ganz sicher der wichtigste den ich jemals fing!
Irgendwie war dann aber der Dampf draußen, und einige
andere Gewässer wichtiger! Leider haben sich auf der Schottergrube auch einige
Sachen verändert, vor allem die Platzprobleme werden immer schlimmer und so war
ich die letzten beiden Jahre eigentlich nur unten um meine Freunde zu besuchen
und ein wenig auf Zahnfisch zu angeln.
Vorletzte Woche machte ich eine Runde durchs Land um
einige neue Gewässer zu besichtigen und plante drei Tage gemütliches Fischen
auf meinem trotz allem noch immer liebsten See ein.
Es war wirklich wieder nett all die alten Bekannten zu
treffen, vor allem Sascha, der in den letzten Jahren fast wie ein Bruder für
mich wurde, es wurde wie immer jeden Tag aufgekocht als ob es kein Morgen gibt
und auch das eine oder andere Bier geleert…!
Da es für mich aber kein launischeres und unberechenbareres
Gewässer gibt, machte ich mir absolut keine Hoffnungen etwas zu fangen. Bis auf
einen Zwergwels, die leider seit zwei Jahren immer mehr werden, und einen Amur
der Sascha einen Haken abbrach, war dann auch wirklich drei Tage Ruhe!
Sonntag morgen begann das Packen, nach einer Jause wollte
ich gemütlich die paar Stunden heimfahren, als plötzlich eine meiner Ruten
ablief…! Ohne viel Worte waren Sascha und ich rasch im Boot, zu oft hatten wir
dieses Prozedere in den letzten Jahren geübt- ein wirklich eingespieltes Team!
Er schimpfte ein wenig, ich machte ihm zu wenig Druck auf den Fisch, aber der
Fisch hatte die 30 Meter Schlagschnur schon weit über das steile Plateau
gezogen, zu viele Karpfen hatte ich wegen der Muscheln hier schon verloren,
diesen wollte ich unbedingt. Seine Ängste waren aber nicht unbegründet, er
kennt die vielen Bäume die hinter dem Platz im Wasser liegen, auch hier verlieren
wir immer wieder gute Fische!
Letztendlich ging alles gut und nach bangen 15 Minuten
fand ein dicker Spiegler den Weg ins Netz! Von den wenigen großen Karpfen die hier gefangen werden, landen einige im Kochtopf, von den zurückgesetzten kenne ich alle Bilder und so bin ich ziemlich sicher wieder einmal einen absolut jungfräulichen Fisch gefangen zu haben! Unglaublich, so viele Jahre hatte
ich hier vergeblich auf solche Fische gewartet und dann mit zwar knapp zwei
Jahren Abstand gleich zwei solche Wautzis, ich sollte bald mal Lotto spielen…!
Die Freude war groß, dieses Jahr werde ich es
wahrscheinlich wieder nicht mehr schaffen runter zu fahren, aber eines ist
sicher- ICH KOMME WIEDER!!!!
LG- Schurl